Verleihung der Ferdinand Cohn-Medaille an Axel Brakhage
Auszeichnung würdigt den Mikrobiologen für herausragende Verdienste bei der Erforschung human-pathogener Pilze
Die Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM) hat in diesem Jahr eine Ferdinand Cohn-Medaille an Prof. Dr. Axel Brakhage verliehen, den Direktor des Leibniz-Instituts für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie (Leibniz-HKI). Die Ehrung würdigt seine herausragenden wissenschaftlichen Erfolge auf dem Gebiet der Mikrobiologie, insbesondere für die Infektionsbiologie von Pilzen und seine Verdienste, Jena zu einem der weltweit führenden Zentren der Infektionsbiologie von Pilzen zu entwickeln. Die Verleihung fand im Rahmen der DGHM-Jahrestagung am 2. Juni 2024 in Würzburg statt.
Axel Brakhage konzentriert seine Forschung auf die Infektionsbiologie human-pathogener Pilze, insbesondere auf den weltweit verbreiteten Schimmelpilz Aspergillus fumigatus, der vor allem bei immungeschwächten Personen tödliche Lungeninfektionen auslösen kann. Ihm gelangen bahnbrechende Entdeckungen, die maßgeblich zur Entwicklung des Forschungsgebietes beitrugen und die Grundlage für die Verbesserung der Diagnose und Therapie der durch den Pilz ausgelösten lebensbedrohlichen Erkrankungen darstellen. Die Beschäftigung mit diesem Kernthema führte ihn wissenschaftlich auch zu angrenzenden Gebieten, in denen er ebenso wichtige, international beachtete Impulse setzte. So widmet er sich der mikrobiellen Kommunikation und der funktionellen Mikrobiomforschung. Mit den gewonnenen Erkenntnissen möchte er grundlegende Mechanismen der Dynamik komplexer Lebensgemeinschaften besser verstehen, da sie die gesamte belebte Umwelt einschließlich des menschlichen Lebens enorm beeinflussen. Schließlich professionalisierte er darauf aufbauend auch die Suche nach antimikrobiellen Wirkstoffen aus Mikroorganismen im akademischen Bereich. Daraus entwickelte neue Medikamente werden angesichts neuer Infektionskrankheiten und zunehmender Antibiotikaresistenzen dringend benötigt. Brakhage setzt sich auch auf politischer Ebene dafür ein, dass die Entwicklung neuer Wirkstoffe, die uns auch gegen die nächste Pandemie wappnen könnten, zum Bestandteil der öffentlichen Gesundheitsvorsorge wird und nicht allein dem freien Spiel des Marktes überlassen wird.
Die Ferdinand-Cohn-Medaille wird seit 1998 von der DGHM an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verliehen, die sich in besonderer Weise um die Mikrobiologie und Hygiene verdient gemacht haben. Die Liste der bisherigen Preisträger umfasst renommierte Forschende, die durch ihre Arbeit bedeutende Fortschritte in diesen Bereichen erzielt haben. Die Medaille wurde zu Ehren von Ferdinand Cohn gestiftet, dem Begründer der systematischen Bakteriologie und Entdecker der bakteriellen Endosporen.
Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die Webseite der DGHM: DGHM Stiftung - Ferdinand Cohn Medaille (DGHM).
Autor: Friederike Gawlik